Äscher: Ein wichtiger Schritt in der Lederherstellung
Äscher ist ein bedeutender Prozess in der Lederherstellung, der nach der Weiche stattfindet. Dabei werden die Haare und die Epidermis von der Rohhaut entfernt, das Naturfett teilweise verseift und die Haut aufgeschlossen. Das Auflockern des Kollagenfasergefüges ist ein entscheidender Aspekt des Äscherns. Der Grad des Aufschließens hängt davon ab, wie weich das Leder letztendlich sein soll.
Um diesen Prozess durchzuführen, kommen verschiedene Chemikalien zum Einsatz, darunter Weißkalk, Schwefelnatrium und Natriumsulfhydrat. Jede Substanz erfüllt eine spezifische Funktion und trägt zur gewünschten Ergebnisqualität bei.
Entfernung von Haaren und Epidermis
Während des Äscherns werden die Haare und die äußerste Hautschicht, die Epidermis, von der Rohhaut abgetrennt. Dies geschieht durch den Einsatz von Chemikalien, die die Bindungen zwischen den Haaren und der Haut lösen. Dadurch wird es möglich, die Haare zu entfernen und die Rohhaut für die weiteren Prozesse vorzubereiten.
Verseifung des Naturfetts
Ein weiterer Aspekt des Äscherns ist die teilweise Verseifung des Naturfetts in der Haut. Durch den Kontakt mit den entsprechenden Chemikalien wird das Fett teilweise in Seife umgewandelt. Dieser Vorgang unterstützt die Entfernung von Fett aus der Haut und bereitet sie für die nachfolgenden Schritte vor.
Aufschließen des Kollagenfasergefüges
Das Aufschließen des Kollagenfasergefüges ist ein entscheidender Schritt beim Äschern. Durch den Einsatz von Chemikalien werden die Kollagenfasern in der Haut aufgelockert, was die Weichheit des Leders beeinflusst. Je weicher das Leder sein soll, desto stärker muss die Haut aufgeschlossen werden, um die gewünschte Textur und Flexibilität zu erreichen.
Chemikalien im Äscherprozess
Der Äscherprozess erfordert den gezielten Einsatz verschiedener Chemikalien. Weißkalk wird verwendet, um die Haare und die Epidermis abzulösen. Schwefelnatrium hilft bei der Entfernung von Haaren und dem Abbau von Keratin. Natriumsulfhydrat unterstützt ebenfalls die Haarentfernung und hat zusätzlich eine aufschließende Wirkung auf das Kollagenfasergefüge.
Vorbereitung der Blöße für nachfolgende Prozesse
Nach dem Äschern ist die Blöße, also die vorbereitete Haut, für weitere Prozesse wie das Spalten, die Entkälkung, die Beize und das Pickelverfahren bereit. Durch den Äscherprozess wird die Haut aufgeschlossen und von Haaren und Epidermis befreit, um sie für die nächste Phase der Lederherstellung vorzubereiten.
Der Äscher ist somit ein entscheidender Schritt in der Lederherstellung, der die Grundlage für die weitere Verarbeitung legt. Durch die Entfernung von Haaren und Epidermis, die teilweise Verseifung des Naturfetts und das Aufschließen des Kollagenfasergefüges wird die Haut optimal vorbereitet, um hochwertiges und weiches Leder herzustellen. Die richtige Anwendung der Chemikalien und die präzise Kontrolle des Äscherprozesses sind entscheidend, um die gewünschte Qualität und Eigenschaften des Leders zu erzielen.